Am Ende des Stückes ist die Leinwand des Bühnenhintergrundes mit vielen Motiven in grellen Farben übersät. Bemalt wurde die große weiße Fläche von zwei merkwürdigen Figuren, von zwei verwegenen Frauen, die laut singend, manchmal aber nur schreiend und tanzend mit den Bildern ihre tollkühnen Abenteuer selbst illustrieren. Und diese Abenteuer erfordern wirklich den ganzen Mut dieser beiden.
Donna Quijota und ihre Freundin Sancha Pansa ziehen durch die Welt, um Abenteuer zu bestehen. Sie sind eigentlich jeweils das Gegenteil von einander, aber gerade deshalb auf einander angewiesen. Das ironische Herr-Knecht-Verhältnis aus der Romanvorlage „Don Quijote" von Miguel de Cervantes verschiebt dies Theaterstück für Kinder ab 6 Jahren hin zu Bildern freundschaftlicher Kooperation gegen eine scheinbar übermächtige Realität. Weil sie zusammenhalten finden die beiden Frauen stets einen Ausweg aus den verwickeltsten Situationen.
Durch die Geschlechtervertauschung gegenüber dem weltberühmten Roman über den „Ritter von der traurigen Gestalt, diesem Narr und Träumer" (Martini) wird das viele Kinderspiele bestimmende Klischee des männlichen Helden korrigiert und im Laufe des Stückes auch persifliert. Die Abenteuer dieser Helden verwandeln sich in grotesk witzige Spektakel.
Die bizarren Kostüme, die bunten Bilder und auch das riesige Pferd das Donna Quijota und Sancha Pansa bei sich haben und das die Maßstäbe kindlicher Wahrnehmung gegenüber der Welt der Großen ausdrückt, soll die Phantasie und die Mitspiellust der Kinder anregen. Das Stück zeigt auch, wie man auch mit einer scheinbar kindlichen Phantasie eingreifen kann in die scheinbar übermächtige Wirklichkeit, wie man seine Träume ernst nehmen muß, um Unrecht gutmachen zu können.