19

April

Rivolvita

nach Motiven von Arthur Rimbaud, Ingeborg Bachmann und Uwe Brandner
 
RIVOLVITA ist ein Plädoyer für die unbedingte, maßlose Liebe und gleichzeitig ein Stück gegen sie. Ein Mann, Sebastian, sitzt im Dunkeln und lauscht seiner Stimme. Er wartet auf Rikarda. An einem neutralen Ort außerhalb ihrer Lebenszwänge, wo sie sich treffen und immer wieder versuchen, ihre Liebe (be-) greifbar zu machen, ,,wohl wissend, daß am Gipfel wartet der jähe Absturz." Trotzdem, die beiden geben ihre Suche nicht auf, sind erfüllt von der„ Sehnsucht nach antiker Frische, nach Göttern, die vor Liebe rasen", und beschuldigen den einen Gott, der uns die Raserei ausgetrieben hat, uns Lebens- und Liebesfrische genommen, uns unser Fleisch verboten zu haben und mit ihm jede Sinneslust. Wo die Sinne aber nicht mehr aufsaugen wollen, vergrößert sich die Distanz zwischen uns und dem, was wir schmecken, tasten, riechen, hören und sehen könnten. Bei ihrer Suche danach, wie diese Distanz durchbrochen werden kann, was es heißt, sich nahe zu kommen, näher als das Fleisch sich berühren kann, begegnen sich jedoch auch zwei fremde Menschen. Göttliches und Erbärmliches, Ungeduld und Gelassenheit prasseln ebenso aufeinander wie Lust und Angst, Hunger und Sattheit. Im Erleben unterschiedlichster Begegnungsmöglichkeiten erfahren sie gleichzeitig ihre Grenzen, spüren sie die Unvermeidlichkeit von Abschieden, und sie müssen erkennen, daß auch für Liebe kein neutraler Ort existiert. Sie werden sich wieder trennen - und sie werden sich wieder treffen ... RIVOLVITA