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April

JUCKPULVER

Konzertreihe für aufregende Musik am Theater neben dem Turm, zweite Veranstaltung, 29. Juli, 20:00
Über das Jahr 2022 findet am Theater neben dem Turm die Konzertreihe JUCKPULVER statt, bei der aufregende Musik zu hören und zu sehen sein wird. Mit Vertreter*innen der freien Experimental-, Jazz-/Noise- und Performanceszene sind an insgesamt fünf Abenden im Zeitraum April bis Dezember verschiedenste Formen von Musik, Klang und Poesie in Marburg zu erleben. So beispielsweise die vibrierenden Sounds eines zeitgenössischen Gamelan-/Perkussions-Ensembles, die verträumten Landschaften geloopter und verflochtener Elektronik oder psychedelisch anmutende Minimal Music mit Folklore-Einflüssen unter Verwendung traditioneller Instrumente. Noise, Beats und tiefe Bässe stehen ebenso im Fokus der verschiedenen künstlerischen Konzepte wie eigenwillige Gesangstechniken und der einfallsreiche Umgang mit Stimme, der durch Konzertperformances theaterartigen Shows führt. 
Internationale Künstler*innengruppen und Einzelpositionen kommen zu uns nach Marburg, um ihre politischen, feministischen, ästhetischen – schlicht aufregenden Arbeiten in unserem Theater zu präsentieren und daneben ihre Expertise in Workshops und Künstler*innengesprächen mit Ihnen und Euch zu teilen. 

29.07.2022, 20 Uhr: Kristin Gerwien & Księżyc

Eintritt 16€/10€ (erm.) – Tickets hier

Kristin Gerwien (Marburg)

Kristin Gerwien ist Sängerin und Theaterschaffende aus Marburg. Sie eruiert mit ihrer Stimme die Verschiebungen zwischen Klang, Wort und Poesie. Sie loopt im Gesang Silben und erkundet die Extreme ihres breiten Stimmumfangs, wobei sie gesangliche Improvisation mit klar artikulierten Texten durchsetzt. Sie erzeugt Laute, die von Kreischen, Grollen und Flüstern hin zu lieblichem Gesang reichen. In ihren verspielten Konzerten fügt sie Gesang und Performatives zu einer Dramaturgie der Emotionen, der Komik, des Dramas und des Geschichtenerzählens.

Foto: Frank Bender

Księżyc (Warschau)

„Avant-Folk“, „Ethno-Psychedelic Minimal“ oder auch „Post-Komeda-Jazz“ sind nur einige Beispiele, wie die Stilistik von Księżyc (polnisch = Der Mond) beschrieben wurde. Die Anfang der 1990er Jahre in Warschau gegründete und 2014 reaktivierte Band hat ihren Ursprung im Poga-Theater, das sich in seinen Praktiken auf Jerzy Grotowskis „Theatre of Sources“ sowie auf anthropologische Experimente des Zentrums für Theaterpraktiken „Gardzienice“ bezog. Von besonderem Einfluss waren Arbeitsmethoden für Stimme und Körper und Methoden, die sich an Folklore, Ritual und vor allem Musik orientieren. Die Konzerte von Księżyc sind im erweiterten Sinne Theaterveranstaltungen. Die eigenwilligen musikalischen Darbietungen einer Musikgruppe, die einst eine Theatergruppe war, wurden in der Geschichte der polnischen Performance-Künste als eigenständiges Phänomen vermerkt. Bis heute ist das performativ-theatrale Element bei den Auftritten der Band präsent. Nach fast zwei Jahrzehnten Pause begann die Gruppe 2014 erneut aufzutreten. Seitdem taucht der Mond thematisch in ihren Darbietungen auf, die unter anderem im Café OTO in London, bei Unsound Festivals in Krakau, New York und Toronto, in Stuttgart beim Xciting Festival und beim Roskilde Festival zu sehen waren. Księżyc lädt sein Publikum ein, die Welt der dunklen Märchen, der surrealistischen Visionen, die der Mondsymbolik und und des schwarzen Humors zu erkunden.

Foto: Dawid Laskowski

 

Künstlerische Leitung: Kristin Gerwien
Sound + Aufnahme: Lukas Scholl, David Hoffmann
Licht: Laura Salerno, Siggi Ulm
Grafikdesign: Beate Pietrek
Assistenz: Ira Wichert
Technik: Siggi Ulm
Catering: Daniel

Weitere Termine: 
16. September: buzz chukomi (Gießen/Sophia), Leider (Berlin)
28. Oktober: abrupt (Linz), a.hop (Kanada, Belgien, UK, Singapur, Chile, USA, Argentinien, Japan) Lynx (Berlin)
03. Dezember: Širom (Slowenien)