Wir fragen: „Wann bist du geboren? Vor der Flut? Oder nach der Flut?“
Die multisensorische Performance „Driften bis wir Wasser sind“ beschäftigt sich mit Fluten. Ausgang der Performance ist die Kluft zwischen wissenschaftlicher Flutwarnung und der menschlichen Reaktion darauf: Erst wenn das Chaos eintritt, wird die Flut real. Die Flut wird zur Hauptakteur*in und formt den Abend. Das Publikum erfährt eine geflutete Landschaft, in der nichts gehorcht, aber alles fließt.
Wir flüstern: „Die Flut kommt. Die Flut kommt nicht. Die Flut kommt. Die Flut kommt nicht.“
Greta Katharina Klein und ihr Team untersuchen die Zeitlichkeit der Flut: In welchem Verhältnis stehen die eruptive Wucht der Flut und die Dauer ihrer Nachwirkungen? Welche Geschichten überdauern die Flut, welche verschwinden? Sie beschäftigen sich mit ihrer räumlichen Dynamik: Wie wird Auflösung erfahren? Sie untersuchen das soziale Verhältnis zur Flut: Wie kann die Spannung zwischen individueller und kollektiver Verantwortung im Hinblick auf Katastrophenwarnungen verstanden werden?
„Driften bis wir Wasser sind“ ist eine künstlerische Reflexion über das Verhältnis von Mensch und Natur im Kontext ökologischer Krisen. Auf der Bühne wird der Verlust von Orientierung in der Dunkelheit erprobt; eine Klangkomposition aus Stimmen breitet sich aus und fließt ineinander; und eine Fluten-Puppe, die die Flut körperlich spürbar macht, wird aktiviert. Klein und ihr Team laden das Publikum als unverzichtbaren Teil des Systems ein, im Theaterraum das Miteinander verschiedener Natur-Akteur*innen zu erfahren.
Sprache: In deutscher Lautsprache mit künstlerischer Audiodeskription und Tastführung, entwickelt in Co-Autor*innenschaft von einer blinden und zwei sehenden Personen für ein blindes und sehbehindertes Publikum. Dauer: 60 Minuten ohne Pause Sensorische Reize und Content Notes: Es geht um Fluten, entsprechend werden wir im Stück auch Katastrophen-Situationen thematisieren. Es wird immer wieder sehr dunkel. Es werden sich Gegenstände nah an das Publikum ran bewegen, es aber nicht berühren. Es gibt zwei Stellen, an denen eine Videoprojektion sehr hell ist, Menschen, für die das unangenehm ist, können sich vor Einlass melden und bekommen einen Platz zugewiesen, auf dem sie nicht geblendet werden.
Informationen zur Live-Audiodeskription in deutscher Sprache mit Tastführung:
Beginn der Tastführung: 19 Uhr
Für die Tastführung bitte anmelden per Mail an dick.baerbel@t-online.de oder telefonisch unter 01702141574, hier erhaltet ihr auch Informationen zur An- und Abreise und es können Rückfragen geklärt werden.
Regie: Greta Katharina Klein Performende: Anna-Maria Pahlke, Eva Streit, Nastya Dzyuban, Mikosch Loutsenko, Leonie Hanna Kopineck, Lara-Marie Weine Szenografie: Eva Streit, Greta Katharina Klein Design Westen: Leonie Hanna Kopineck Komische Elemente: Anna-Maria Pahlke Dramaturgische Unterstützung: Jule Kriesel Sounddesign: Linda Jiayun Gao-Lenders, Josephine Pascale Rudolph Musik: sad sink society Kostümdesign: Caroline Bang Lichtdesign: Frida Pfeiffer, Lisa Birkenbach, Leonie Hanna Kopineck, Eva Streit, Greta Katharina Klein Künstlerische Audiodeskription mit Tastführung: Bärbel Dick-Fritzsche, Conny Walter, Greta Katharina Klein Grafikdesign: Paula Heinrich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Bernhard Siebert, Chiara Marcassa Videodokumentation: Merthe Wulf, Kathleen Schulken, Greta Katharina Klein Fotos: Merthe Wulf Betreuung: Xavier Le Roy, Ekaterina Trachsel Beratung/Unterstützung: Philipp Schulte, Christina Ulrich, Laura Salerno, Merthe Wulf, Simon Lenzen
Gefördert durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain, die Karin und Uwe Hollweg Stiftung, die Friedrich Stiftung, Aktion Mensch e.V., die Hessische Theaterakademie, das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, das Kulturamt der Stadt Gießen. Freundliche Unterstützung durch das Produktionshaus NAXOS. Dankeschön an die Veranstalter: Frankfurt LAB und Theater neben dem Turm (Marburg). Eine Koproduktion mit kunstrasen giessen e.V. und POWERHOUSE Kulturbulenzen e.V.