So wie das Licht den Tag erfüllt
Ein Mann. Eine Frau.
Der Mann im Hausmantel erzählt über das blind werden.
Die Frau im Abendkleid übt Clownerie und tanzt mit einem Blindenstock.
Was haben sie gemeinsam, außer dass sich beide auf der minimalistisch beleuchteten Bühne ab und zu in Stille begegnen?
Außer dass mal sie, mal er immer wieder in der Dunkelheit verschwinden?
Wie wird ein Mensch, wenn ihm bereits in jungen Jahren durch eine unheilbare Krankheit das Augenlicht schwindet?
Wie wird man, wenn sich die Sicht und Nicht-Sicht auf die Welt schleichend aber unaufhaltsam ändert?
Wie begegnet man diesem Zerfall? Wie steht man dann seinem Schicksal gegenüber?
Diesen Fragen geht die Regisseurin Graciela González de la Fuente in ihrem Stück So wie das Licht den Tag erfüllt nach.
Auf der Bühne treffen sich die verschieden Gefühle, der unterschiedliche Umgang mit der Krankheit in den Personen eines Schauspielers und einer tatsächlich betroffenen jungen Frau. So entsteht die Reibungsfläche, auf der sich der Kampf zwischen der Kraft des Erblindens und der Kraft des Geistes abspielt…
„Man muss sich beeilen wenn man noch etwas sehen will. Alles verschwindet.“ (Paul Cézanne)